Ein folgenschwerer Absturz und was er uns lehrt

Walter „Rich“ Richards ist alles andere als ein Draufgänger. 26 Jahre in der Armee und unzählige Erlebnisse beim Fischen, Jagen, Wandern, Quad- und Schneemobilfahren in der Wildnis von Alaska haben aus ihm einen routinierten „Risiko-Minimierer“ gemacht. Rich weiß, was er tut – und was er besser lässt. Doch alle Vorsicht half ihm nichts an diesem Septembertag, der fast sein letzter geworden wäre.

Es war Tag drei eines dreitägigen Jagdausflugs. Rich und sein Jagdfreund hatten gut 30 Kilometer zu Fuß zurückgelegt. Noch ein letzter Kletter-Anstieg durch schwieriges Gelände, dann hätten sie es geschafft. Ein würdiger Höhepunkt ihrer Tour, den die beiden in vollen Zügen genossen. Es wurde Zeit zum Wiederabstieg, aber dann passierte es.

„Plötzlich verschwand der Boden unter mir“, erinnert sich Rich. Instinktiv klammerte es sich an den nächstgelegenen Strauch. Doch der konnte Richs Körpergewicht nicht halten, Rich riss ihn samt Wurzeln mit sich und stürzte in die Tiefe, krachte gegen Felsen, fiel über Bäume und Geröll.

Richs Begleiter, ein alter Kumpel aus Armee-Tagen, stand nur eine Körperlänge neben Rich, als es passierte. Mit Entsetzen hörte er die Schreie seines hinabstürzenden Freundes. So schnell es ging kletterte er die Felsen nach unten, um zu Rich zu gelangen. Er fand ihn an einer exponierten Stelle. Rich war bewusstlos. Rich atmete nicht. Und er drohte noch weiter abzurutschen. Sofort begann sein Freund mit lebensrettenden Erste-Hilfe-Maßnahmen, die er aus seiner Armee-Zeit beherrschte. Rich fing wieder an zu atmen und kam zurück zu Bewusstsein, war aber noch nicht über den Berg. Er hatte stark blutendende Wunden an Kopf und Bein und konnte seine rechte Körperhälfte nicht mehr spüren. Später erfuhr Rich, dass er beim Sturz einen Schlaganfall erlitten hatte und die Wirbelsäule an drei Stellen gebrochen war.

Notruf abgesetzt

Sein inReach®-Satellitenkommunikationsgerät hatte sich Rich ursprünglich für einen Jagdausflug mit seiner Tochter zugelegt. Er wollte auf Nummer sicher gehen, nachdem es in ihrer Region in Alaska immer wieder Bärenangriffe gab. Seit der Zeit hatte Rich das Gerät immer dabei. Er nutzte es hauptsächlich zur Navigation und zur Routenverfolgung. Die Notruf-Funktion hatte er bis zu diesem Tag noch nicht gebraucht.

Als er mit seinem Armee-Kumpel zum Jagdabenteuer aufbrach, erklärte er ihm das inReach® Gerät. Im Nachhinein ein Glücksfall. Denn für einen Handyempfang hätte sich sein Freund 150 Meter durchs Dickicht schlagen und zehn Kilometer zu seinem Fahrzeug laufen müssen – um dann noch einmal fünf Kilometer weit zu fahren. Was schon allein deshalb nicht möglich war, weil er Rich festhalten musste, damit dieser nicht noch weiter den Hang hinunterrutschte. Hinzu kam, dass der Wind mit 120 km/h fegte und es in Strömen regnete, so dass Rich schnell auskühlte.

So aber brauchte der Freund nur das inReach® Gerät aus Richs Hosentasche herauszuziehen und den Notruf auszulösen. Über das Gerät kommunizierte er mit den Mitarbeitern von IERCC, der globalen Überwachungs- und Rettungszentrale von GARMIN und des Alaska Regional Coordination Center, und klärte mit ihnen alle Einzelheiten.

Rettungsaktion eingeleitet

Das IERCC rief bei Corie an, Richs Frau und Notfallkontakt und teilte ihr mit, dass ihr Mann einen Unfall hatte.

Umgekehrt konnte Corie die Rettungszentrale mit wichtigen Informationen versorgen: dass ihr Mann gemeinsam mit seinem Partner auf der Jagd war, dass die beiden an diesem Tag zurückerwartet wurden und dass Rich keine Vorerkrankungen hatte. Über den Verlauf der Rettungsaktion wurde Corie von den Mitarbeitern des GEOS regelmäßig auf den letzten Stand gebracht.

Die Wetterlage an diesem Tag war äußerst schwierig. Spezielle Black Hawk-Hubschrauber wurden mit Luftrettungs-Fallschirmspringern der U.S. Air Force an Bord in das Gebiet geschickt. Als die Helfer bei Rich eintrafen, zeigten seine Arme und Beine keinen Puls mehr, nur noch im Nacken war etwas zu fühlen. Rich wurde umgehend in ein Unfallzentrum geflogen und dort notoperiert. Seine Wirbelsäule musste mit vier Titanstäben und 16 Schrauben fixiert werden.

Erkenntnisse

Rich verbrachte zwei Monate in einem Behandlungszentrum für Rückenmarksverletzte. Er ist dankbar, dass er überlebt hat. Wahrscheinlich wird es sich sogar vollständig von dem Sturz erholen.

Seine Geschichte und die Lektionen, die er an diesem Tag gelernt hat, möchte er an andere Abenteurer weitergeben:

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